Projektwoche in der Krankenpflegeausbildung Eine Reise in die (berufliche) Zukunft

Im Februar dieses Jahres war auf der Station N6 des Bürgerhospitals für ein paar Tage alles anders. Im Rahmen der Projektwoche „Schüler leiten eine Station“ übernahmen sechs Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege die Regie. Auf einmal waren sie Stationsleitungen, Dienstplanverantwortliche und Logistiker. Bereits zum siebten Mal fand diese Projektwoche als Ausbildungsbestandteil statt. Eine spannende und wichtige Erfahrung für die angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger, wie sie selbst berichten. Greta Engelhardt, Leona Edmond Francis, Fabienne Strauch, Charlotte Konrad, Joshua Hoko und Philipp Oppitz

Lieber Leser, gerne stellen wir uns Ihnen vor. Wir, das sind Greta Engelhardt, Leona Edmond Francis, Fabienne Strauch, Charlotte Konrad, Joshua Hoko und Philipp Oppitz. Wir sind Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege am Bürgerhospital Frankfurt und befinden uns im dritten und letzten Ausbildungsjahr. Bisher hatten wir viel Spaß in und an unserer Ausbildung und würden sie jederzeit wieder wählen. Dafür entschieden haben wir uns vor allem, weil wir Spaß am Kontakt mit Menschen haben, ihre Gesundheit fördern und sie in schwierigen Lebenslagen stützen wollen. Durch Vorerfahrungen aufgrund von Praktika oder Vorausbildungen in der Pflege, wie z.B. die Ausbildung in der Krankenpflegehilfe, haben wir den Weg zu unserem künftigen Beruf gefunden. Nach nun fast drei Jahren Ausbildung stehen wir kurz vor unseren Abschlussprüfungen. Doch bevor wir mit dem Lernen begonnen haben, haben wir vom 06. bis 15. Februar dieses Jahres die Leitung der allgemeinchirurgischen Station N6 übernommen. Begleitet wurden wir dabei von unseren examinierten Kollegen, Praxisanleiterinnen und Lehrern.

Praxisanleiterin Hildegard Deppermann und ihre Kollegin Somaya Girle standen Leona Edmond Francis und den übrigen Schülern im Hintergrund zur Seite.

Die Idee hinter dem Projekt „Schüler leiten eine Station“ war es,

  • unsere bisher erworbenen Fachkenntnisse zu vertiefen,
  • Abläufe im Stationsalltag gemeinsam zu gestalten,
  • im Team kommunikativ zusammenzuarbeiten und
  • unsere Kenntnisse aus unterschiedlichen Fachbereichen auszubauen.

Wir haben in dieser Projektwoche

  • insgesamt neun Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern betreut,
  • den Stationsalltag als „Examinierte Pflegekräfte“ erlebt,
  • Herausforderungen gemeinsam gemeistert,
  • den Umgang und die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen kennengelernt,
  • Patienten vor und nach operativen Eingriffen versorgt,
  • gelernt, in Notfällen richtig und schnell zu handeln, sowie
  • im geregelten Stationssystem und mit festgelegten Zeitabläufen zu arbeiten.
Philipp Oppitz und seine Kollegen kümmerten sich mit viel Einfühlungsvermögen um ihre Patienten.

Unsere Erwartungen an das Projekt waren, dass wir unser selbstständiges Arbeiten weiter ausbauen, mehr Verantwortung übernehmen und wie gewohnt mit Freude im Team zusammenarbeiten können. Doch natürlich hatten wir im Vorfeld auch Bedenken: Was, wenn wir unsere und die Erwartungen anderer nicht erfüllen? Was, wenn die examinierten Kollegen und die Ärzte uns nicht ernst nehmen? Diese Sorgen waren jedoch vollkommen unbegründet, wie wir schnell merkten. Die examinierten Pflegekräfte und Ärzte der Station sowie unsere Praxisanleiter und Lehrer haben uns zu jeder Zeit unterstützt, uns Halt gegeben, uns in schwierigen Situationen und bei Unklarheiten geholfen, richtig zu handeln, und mit uns Lösungen für unsere Fragen gefunden. Dies haben sie z.B. in den täglichen Einzelgesprächen und Reflektionen gemacht, in denen sie auf die Bedürfnisse und das Wohlbefinden jedes Einzelnen eingegangen sind.

Unser Patienten fühlten sich durch uns gut versorgt, wie die Auswertung der extra von uns angefertigten und ausgewerteten Fragebögen ergab. Und als die Frankfurter Neue Presse über unsere Projektwoche berichtete, war es nicht schwierig, einen Patienten zu finden, der gerne für die Fragen der Journalistin zur Verfügung stand. „Ich bin total zufrieden. Die Jugendlichen fragen, wie es mir geht, sind freundlich und haben ein offenes ,smiling face‘“, sagte damals Patient Habte G. (62) der Zeitung. „Ich kenne Menschen. Diese hier sind motiviert und machen alles mit sehr viel Gefühl.“ Welch schönes Lob.

Wenn Greta Engelhardt oder einer der anderen Schüler eine Frage hatte, standen ihnen die examinierten Kollegen stets mit Rat und Tat zur Seite, wie hier Andrea Hußlein.

Nach dem Projekt fühlen wir uns für unser Examen und das weitere Berufsleben gut gewappnet. Wir wünschen anderen Auszubildenden in der Pflege die gleichen tollen Erfahrungen und finden, das Projekt sollte in Zukunft unbedingt fortgesetzt werden. (Anm. d. Red.: Die Pflegedienstleitung hat bestätigt, dass die Projektwoche auch in Zukunft stattfinden wird.)

„Bisher hatten wir viel Spaß in und an unserer Ausbildung und würden sie jederzeit wieder wählen.“
Praxisanleiterin Somaya Girle und Schüler Joshua Hoko besprechen, welche Materialien für den anstehenden Verbandswechsel benötigt werden.
Greta Engelhardt und Fabienne Strauch planen die kommenden Dienste.

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2017 - Ausgabe 1
  • Neonatologie: Individualisierte Medizin für unsere Allerkleinsten
  • Schrauber mit großem Hang zum Menschlichen: Chefarzt geht nach über 23 Jahren in Ruhestand
  • Eine Reise in die (berufliche) Zukunft: Pflegeschüler leiten eine Station
  • Sorge tragen: unsere Klinik-Seelsorge im Gespräch
  • Nur wer fragt, kann lernen: Patient­en­zufrie­den­heit und -sicherheit
  • Über die Schulter geschaut: Was macht ein Medizintechniker?
  • Gegen den Hebammenmangel: Erste Frankfurter Hebammenschule auf den Weg gebracht
  • Neuer Kinderkrankenpflegekurs gestartet
  • Höchste Qualität für Schwangere und Frühchen: Bürger­hospital nach PeriZert zertifiziert
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  • Hernienkompetenzzentrum rezertifiziert: Bauchwandbrüche am Bürger­hospital optimal versorgt

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